Streuobstwanderwege
Erlebnis Streuobst – Wandern zwischen Bodensee und Westallgäu
Im Frühling erfüllt der Duft tausender Blüten die Luft. Vögel zwitschern ihr fröhliches Lied und Bienen und andere Insekten schwirren auf der Suche nach Nektar eifrig von Baum zu Baum.
Im Sommer spenden uns die großen, alten Bäume wertvollen Schatten. Sie laden uns zu einer Rast und zu einem gemütlichen Picknick ein.
Der Herbst zeigt sich dann als Jahreszeit der Fülle: In manchen Jahren biegen sich die Äste unter der Last der reifen Äpfel, Birnen und Zwetschgen. In den Streuobstwiesen wird emsig gearbeitet und die Obstbauern bringen mit ihren Helfern die reiche Ernte ein. Bevor die kalte Jahreszeit beginnt, bereiten uns die Hochstämme noch ein besonderes Farbenspiel. Ihre Blätter verfärben sich in den schönsten Farben. Schließlich fällt das welke Laub zu Boden und die Obstgärten fallen in einen tiefen Winterschlaf.
Streuobstwiesen – gefährdete Lebensräume mit vielfältigem Nutzen
Seit Jahrhunderten prägen Streuobstwiesen am Bodensee und im Westallgäu das Landschaftsbild. Ihren Namen verdanken sie den locker über die Landschaft gestreuten, hochstämmigen und großkronigen Obstbäumen. Angebaut werden robuste, lokal bewährte Apfel-, Birnen-, Kirsch-, Nuss- und Zwetschgensorten, die wenig anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind.
Die extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen werden seit jeher vom Menschen mehrfach genutzt: Das frisch geerntete Obst wird nicht nur verspeist, sondern oft auch zu Dörrobst, Apfelsaft, Most oder Obstbränden verarbeitet. Gleichzeitig dienen die Wiesen häufig als Vieh- und Bienenweiden und das Holz der alten Bäume als Brenn- und Baumaterial.
Darüber hinaus zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen in unserer Landschaft. Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft sind die Streuobstwiesen leider vielerorts aus unserer Kulturlandschaft verschwunden.
Sieben Wanderwege zur Wunderwelt der Streuobstwiesen
Streuobstwiesen prägen die Westallgäuer Landschaft und zählen zu den ökologisch wertvollsten Lebensräumen. Auf den sieben Streuobstwanderwegen zwischen Bodensee und Westallgäu können sie diese artenreichen Lebensräume mit all ihren Besonderheiten kennenlernen. Dabei hat jede der sieben Routen ihren speziellen, ortstypischen Schwerpunkt. Mal geht es um Streuobst in den Hochlagen im Allgäu, mal um neue Chancen und Wege im Streuobstbau, mal um Bienen, Most und Brennerei. Daneben werden auch allgemeine Informationen zum Thema Streuobst auf anschaulichen Tafeln präsentiert. Und wer die Erzeugnisse aus den Streuobstwiesen probieren möchte, findet an allen sieben Routen mindestens einen Direktvermarkter.
Route 1 in Wasserburg am Bodensee: Obstbau im Wandel am Bodensee
Route 2 in Oberreitnau: Chancen im Streuobstbau
Route 3 in Sigmarszell: Feuer und Flamme
Route 4 in Hergensweiler, Sigmarszell, Weißensberg: Bienen, Most und Brennerei
Route 5 in Heimenkirch: Alten Obstbäumen auf der Spur
Route 6 in Scheidegg: Vom Allgäuer Kalvill bis zum Zabergäu
Route 7 in Grünenbach, Gestratz: Hoch hinaus – Streuobst im Allgäu